10 Thesen zur Arbeit an einer Kunstschule

Lehrthesen

2013:May // Peter K. Koch

Startseite > 05-2013 > 10 Thesen zur Arbeit an einer Kunstschule

05-2013
















Zehn Thesen zur Arbeit an einer Hochschule

1.
Wer an einer Hochschule arbeitet, genießt ein hohes Ansehen.

2.
Wenn jemand an einer kleineren Hochschule arbeitet, dann weiß man, dass derjenige mit seiner Arbeit sonst nicht genug Geld verdient.

3.
Wenn jemand an einer sehr renommierten Hochschule arbeitet, dann kann es sein, dass er dadurch noch viel mehr Geld verdient, 
als er sowieso schon verdient hat.

4.
Die Arbeit an der Hochschule macht einen künstlerisch nicht gerade kompromissloser, es sei denn, man bleibt der Hochschule 
kompromisslos fern.

5.
Befristete Professuren sind schlecht, weil man immer Angst hat, dass man diese wieder verliert und deswegen den Mund nicht aufmacht.

6.
Unbefristete Professuren sind schlecht, weil man entweder total einschläft oder sich in einen Vollanarchisten verwandelt.

7.
Die bürokratischen Strukturen innerhalb einer Hochschule stehen in diametralem Gegensatz zu dem, was dort gelehrt wird, 
nämlich freie Kunst.

8.
Fast alle meckern über ihre jeweilige Hochschule, vergleichbar dem Gemecker über den jeweiligen Galeristen.

9.
Der schlimmste und häufigste Fehler von Lehrenden ist, dass sie aus Eitelkeit ihre eigene künstlerische Haltung auf die Studierenden übertragen wollen, die sie für die einzig richtige halten, was wiederum dem widerspricht, was gelehrt werden soll, nämlich freie Kunst.

10.
Wer einmal in der Hochschule ist, der kommt aus ihr nicht mehr heraus, es sei denn, er macht stabil einen Jahresumsatz von mehr als 100.000 Euro.

Microtime für Seitenaufbau: 1.30067205429