Onkomoderne

Ein Zitat aus der Zukunft

2016:September // Christina Zück

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09-2016

Samstagmorgens in der Akademie der Künste, ich soll gleich in den vierten Stock fahren und mich in die Warteschlange für die Oculus-Rift-3D-Brille von Jon Rafman stellen, hat jemand empfohlen. Auf der Terrasse mit Blick auf Pariser Platz und Brandenburger Tor stehen vier fast lebensgroße Tier­skulpturen, deren schlangenartige Mäuler andere Tiere in sich hineinwürgen, „L’Avalée des avalés“, ebenfalls von Jon Rafman: ein Nashorn verschlingt einen Bär, ein Leguan ein Faultier, ein Schafbock eine Robbe, ein Hund einen Löwen. Bedeutungsvoll lassen sie das angebliche Gesetz des Stärkeren, das sich das Schwächere einverleibt, anklingen, doch hier bleibt es sich selbst im Hals stecken. Der Erstickungstod als Metapher für eine neoliberale Wirtschaftsordnung, die sich in Richtung Kollaps beschleunigt, verzweigt und verknotet, wirkt etwas hilflos. Vielleicht interpretiere ich es falsch. Unten auf dem Platz finden zwei kleinere Demonstrationen statt, schwarze Limousinen parken in einer langen Reihe, Stapel von Absperrgittern türmen sich vor der Champagnerausschankbude des Adlon. Dazwischen Touristen mit Smartphones, Selfiesticks, Polizisten, Segways, Rikschas, ConferenceBikes – crazy Zeug, das schon seit Jahren nicht mehr neu ist. Hinter den von Architekturstars gestalteten Fassaden überall Firmensitze der Drahtzieher aus Politik, Wirtschaft und Finanzwesen. Einige Tage später werden Leute vor der amerikanischen Botschaft Blumen, Plüschtiere und Grabkerzen ablegen, um den Opfern des Massakers in einer queeren Disco in Orlando zu gedenken. Kurz nachdem man sie abgeräumt haben wird, werden sich gleich gegenüber vor der französischen Botschaft neue Trauergaben für die Opfer von Nizza anhäufen. Nun bin ich an der Reihe, den Oculus-Rift-Helm aufzusetzen. Ich bitte die junge Frau – sie trägt ein T-Shirt aus Telfars für die bb9 entworfene Modekollektion mit der Aufschrift PERSONAL – während der 3D-Show neben mir stehenzubleiben und mich festzuhalten, falls ich das Gleichgewicht verliere. Das Display projiziert mich in ein pixeliges Bild in bläulichen Schattierungen vom Pariser Platz, gesehen von meinem Standpunkt aus, ich mache Schritte auf das Geländer auf Glas zu. Unten laufen Menschen herum, die Tier­skulpturen auf der Terrasse beginnen zu pulsieren. Allmählich steigt Nebel auf, Menschenkörper fallen aus dem Himmel. Von unten her wird es immer dunkler. Die Körper, schwarze biegsame Formen, fliegen wie Luftschlangen durch mich hindurch. Der Boden bricht unter meinen Füßen weg. Ich falle mit den Trümmern ins Leere. Der Point of View schwebt nun über einer 360° Meeresfläche, eine sinkende Sonne glüht über dem Horizont. Ein dunkles, sehr schmerzhaftes Gefühl breitet sich in meiner Brustgegend aus. Dann tauche ich gemeinsam mit den Körperhüllen ins Meer hinein. Auf dem Grund sammeln sie sich und stellen sich in Reih und Glied auf. Ich kann durch sie hindurchgehen. Ich schwebe und falle in immer tiefere Ebenen des Meeres hinein, vorbei an Schlingpflanzen und Felsformationen. In der blau-grünlichen Unendlichkeit wird es ganz still.

Ich bin jetzt wohl in eine Zwischenwelt hinübergegangen, bevor ich als neues Wesen auf die Erde geschickt werde. Die junge Frau nimmt mir den Helm ab. Alles wie immer. Ewige, zähflüssige, unabänderliche post-demokratische Gegenwart, parallel dazu eine beschleunigte technologische Entwicklung, die in den Händen verbrecherischer Machthaber die Menschheit in Armut und Handlungsunfähigkeit abdriften läßt. Rafmans apokalyptische Bilder entfalten eine fast kitschige, standardisierte Imagination der Zukunft. Das Katastrophenfilm-Szenario hat am Pariser Platz längst schon real stattgefunden. Gleich wird irgendwo Theorietext aufpoppen, Signs from the Future, der Engel der Geschichte, je länger er auf die Vergangenheit starrt, desto rasanter türmen sich die Trümmer der Zukunft vor ihm auf, nein, hinter ihm, er steht ja irgendwie falsch herum da. Ehemals weitreichende Gedanken sind in dem paradoxen Zustand, den die Kuratoren des New Yorker DIS-Kollektivs Post-Gegenwart nennen, zu Zitaten geronnen, Formate, Slogans, Content, Brand-Design, blöde Ideologie. DIS möchten mit der ausgestellten Kunst keine Belehrung, keine Aufklärung, kein Zuschauertum mehr fördern, sondern den Auflösungs- und Deterritorialisierungsphänomenen einen Körper geben, also durch das, was sie akzelerationistisches Handeln nennen, eine Travestie der Gegenwart betreiben.

Das visuelle Gesamtkonzept der Berlin Biennale ist ein eigenständiger Werkbeitrag des Artdirectors Babak Radboy. Flyer, Fahnen, Poster, Bildtapeten im Eingangsbereich der Kunst-Werke und der Akademie der Künste zitieren eine zeitgenössische Werbe- oder Microstock-Ästhetik, in der glückliche, gutaussehende Menschen in pastellfarbenen, mit Flares durchstrahlten Räumen beim Sport oder beim Managen dargestellt sind. Die Künstler des DIS-Kollektivs reinszenieren diesen Stil, bauen Verschiebungen ein, kombinieren alles mit unpassenden Objekten. Auf dem einem Finanzdienstleistungsunternehmen nachempfundenen Ausstellungsflyer ragt ein Konferenzmikrophon vor einem lächelnden asiatischen Mann ins Bild. Er trägt ein weißes Unterhemd. Die Schatten im weiß ausgeleuchteten Studiohintergrund erinnern ein wenig an die Reichstagskuppel. Die künstlerische Strategie der Appropriation von Pop- oder Corporate-Culture, die einerseits affirmativ und andererseits moralisierend kritisch gelesen werden kann, die immer eine stabile Position verweigert, ist altbacken und läuft als Aneignung zweiten Grades jener Strategien weiter ins Leere. DIS-Künstler führen bis vor Kurzem als kunstfern geltende, aktuell entstehende Bildwelten in die Kunst ein, um sie dort umzuwandeln: digital weichgezeichnete Fotos aus dem Bildagenturbereich, 3D-Fantasy-Compositing kreativer Programmierer und Photoshopper. Ausstellungen in Galerien und Institutionen blieben ihrem eigenen ästhetischen und diskursiven Format verhaftet, während visuelle und technologische Neuerungen sich rasend an ganz anderen Stellen entwickelten. In der selbst deklarierten „Post-Gegenwar“t erscheinen Künstler nur noch wie die Nachhut, die das Internet nach faszinierenden Bildern und kreativen Imaging-Tools durchforsten. Die von Künstlern hergestellten ‚eigenen‘ Bilder generieren sich auch nur nach Vorbildern aus dem Feld der Kunst und versanden allmählich in Wirkungslosigkeit. Ein Weg aus der Selbstreferenzialität scheint über die visuelle Imagination von Wirtschaftsunternehmen oder ‚naiven‘, kunstdiskursfernen Amateuren im Internet zu führen. So wirkt das grafisch sich auf der Höhe der aktuellen Mode- und Design-Welt bewegende Konzept von Babak Radboy ganz frisch und beeindruckend für eine Kunstinstitution. In Zukunft werden Institutionen für die Präsentation von Kunst überflüssig werden. Die erwartbaren abwehrenden Ressentiments sind bereits miteingeplant – Kritik erscheint nach diesem Paradigmenwechsel behindernd oder reaktionär.

In einem Zwischengeschoss der Akademie der Künste ist ein Wohnzimmerambiente mit Sofas, Regalen, dekorativen Kunstgegenständen und einem großen Fernsehmonitor eingerichtet. Es fügt sich perfekt in die aufgebrochenen Ebenen von Günter Behnischs modernistischer Glasarchitektur ein. Plakate mit pastellfarbenen Orchideenmotiven und ein PR-Video, das auf mehreren Ipads auf einem Präsentationsdesk läuft, bewerben nach allen Marketingregeln das Produkt. „New Eelam – Liquid Citizenship“, ist eine am Modell von AirBnB orientierte neue Republik, deren Staatsbürgerschaft durch ein monatliches Flatrate-Abo erworben werden kann. Das Prinzip der Nationalstaaten wird globalisiert und unterwandert. Durch einen genossenschaftlichen Wohneigentumsbesitz soll für jeden New-Eelam-Bürger flexibles Wohnen auf allen Kontinenten möglich werden. Der Dokumentarfilm führt die Firmenidee auf die tamilische Freiheitsbewegung LTTE zurück, die in Sri Lanka in den 80er Jahren einen unabhängigen sozialistischen Staat im Staat ausrief. Jeff Bezos wird als Wegbereiter präsentiert, der mit seiner Firma Amazon nationale Handelsrichtlinien ausschalten und eine transnationale Infrastruktur einrichten konnte, die wie ein eigener Staat agiert. New Eelam möchte die beschleunigte Mutationsfähigkeit des Kapitalismus in Gang setzen. Bürger von New Eelam können sich beliebig in jeder der auf photoshopgeglätteten Bildern präsentierten Wohnungen, ausgestattet mit marktgängigen Objekten von Möbeldesignern und Post-Internet-Künstlern, vorübergehend niederlassen. Die Argumentationskette des Films erscheint auf den ersten Blick stringent, doch kippen jeden Moment die Bedeutungen. Es kann sich auch um eine Satire handeln. Amazon, AirBnB und die Firmenidee von New Eelam wirken als Agenten, die den Kapitalismus akzelerieren und extrem verändern können. Diese Lesart widerspricht der gängigen Vorstellung von Ökonomiekritik und schafft Irritation. Im Erdgeschoss ist ein Modeshop des New Yorker Designers Telfar eingerichtet. Fotos von ihm selbst und seinen Familienmitgliedern, die seine minimalistische Kleidung tragen, bedecken die Wandflächen, Schaufensterpuppen mit den Gesichtszügen derselben Personen stehen als Skulpturen im Eingangsbereich. Im Laden lagern T-Shirts in Packungen auf hohen Regalkonstruktionen, man kann nichts anfassen und anprobieren. Die Cafeteria ist zu einer Bar für grüne Smoothies der Debora Delmar Corp. geworden, eines weiteren fiktiven oder echten Start-up-Unternehmens, das die Grenze zwischen Kunst und Business unscharf werden lässt. Die Ausstellungsbesucher möchten sich an den aus Europaletten recycelten Holztischen nicht niederlassen. Ich probiere eine kalte Suppe aus Gräsern und Algen, die im Becher und mit Strohhalm serviert überzeugender gewesen wäre. Die Business-Seite der hybriden Projekte wirkt vernachlässigt, beim Konsumieren sollen Genusseffekte vermieden werden. In der abgespeckten, minimalistischen Form erscheinen die Arbeiten doch ein wenig wie herkömmliche kulturpessimistische Kritik oder Satire.

Auf der Innenhof-Terrasse der Akademie der Künste sind bunt lackierte Turngeräte installiert, die, gemäß dem sich ständig wiederholenden Konzept, in der Schwebe zwischen Skulptur und Turngerät oszillieren. Samstags finden dort Open Workouts für Ausstellungsbesucher statt. Nik Kosmas, früher Teil des Post-Internet-Kollektivs AIDS-3D, war irgendwann so von seiner künstlerischen Tätigkeit enttäuscht, dass er beruflich zum Entrepreneur umsattelte. „Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass es nicht nur keinen Sinn, sondern auch keine respektable Zukunft hat, immer nur Innovationen aus anderen Bereichen zu kritisieren oder sich arrogant darüber lustig zu machen“, stellte er in einem Interview in Spike fest. Er gründete ein Unternehmen, das über Amazon Matcha-Tee vermarktet, lernte verschiedene Health- und Workout-Techniken, trainierte selbst sehr viel und bietet inzwischen Workshops zur körperlichen Selbstoptimierung an.
Es ist bei etwa 35°C einer der heißesten Tage im Juni, ein Gewitter kündigt sich an, zwei Minuten lang regnet es stark. Sabine Gottfried gibt heute eine Kundalini-Yogastunde und mich interessiert, wie man diese Körperübungen konzeptuell in die Ausstellung und das künstlerische Programm einbinden kann. Auf dem Holzfußboden der Terrasse liegen ein paar bunte Yogamatten. Nur ich und eine junge Frau nehmen teil, wir müssen eine Erklärung unterzeichnen, dass wir für mögliche gesundheitliche Schäden selbst haften. Sabine erklärt, dass Kundalini Yoga eine von Yogi Bhajan (bekannt von der Marke Yogi-Tee) getrademarkte Methode ist, die immer in gleichen Abläufen ausgeführt wird. Dynamische Asanas wechseln sich mit dem Chanten von Mantras und Atemübungen ab. Auf dem Laptop läuft indische Musik. Wir falten die Hände und beginnen, das Mantra „Sat Nam“ aus dem Sikhismus zu singen. Zwei Frauen kommen zu spät und setzen sich zu uns auf die übrigen Matten, ich töne als einzige mit der Lehrerin die Worte laut mit. Mein Mind, der vorher noch sein bequemes distanziertes Ausstellungsbesuchsprogramm fuhr, ist etwas irritiert. Ohne Vorwarnung bin ich in eine religiöse Anrufung hineingeschlittert. Die Sonne scheint auf den Holzfußboden, meine Hände stehen vor den Füßen, Kopf nach unten. „Wenn es weh tut, konzentriere dich auf dein drittes Auge im Innern deines Kopfes, nicht auf den Schmerz. Du kannst da durchgehen. Du kannst deine Grenze überwinden“, sagt Sabine zu uns allen. Mein linkes Bein ist unter dem Becken gefaltet, rechtes Bein ausgestreckt, mir wird sehr heiß, ich sehe blaue Lichtpunkte, jetzt werde ich mich gleich übergeben müssen. Die anderen werden davon überfordert sein und blöd irritiert lächeln. Ich sehe mich schon von den Sanitätern durch die Ausstellung getragen, dann im Wartebereich der Charité-Rettungsstelle auf einer Liege – Infusionsnadel, Nierenschale, Hitzekollaps. In einer Ecke mit ein paar Zentimetern Schatten lege ich mich auf den Rücken und versuche mich aufs Atmen zu konzentrieren. Das Schwindel- und Übelkeitsgefühl zieht nach 10 Minuten vorbei. Zurück auf die Matte in den Kreis der anderen, die einfach weitergemacht haben. Die Schlangenübung, auf dem Bauch liegen, Kopf anheben, Kopf nach links drehen, ausatmen, Kopf nach rechts drehen, einatmen. Pull Mulbhand, Bauchnabel einziehen, Hintern zusammenkneifen. Der Kundalini-Yoga scheint ganz immun zu sein gegen Ambivalenzen und belastende künstlerische Zuschreibungen.

Parallel zum Yoga finden Vorträge im Rahmen des Projekts „Discreet – An Intelligence Agency for the People“ statt, der Medientheoretiker Paul Feigelfeld spricht über die Geschichte der Kryptographie. Ich flüchte in den Safespace des klimatisierten Vortragsraums, hier kann ich mein vegetatives Nervensystem eine Stunde lang entspannen. Improvisierte Wände aus chromakey-grünen Fotohintergründen schirmen den Kreis der nach Bewerbung ausgewählten Workshopteilnehmer vom Publikum ab. Durch die Öffnung zwischen den Stangen hindurch nehme ich ein Foto des Vortragenden, er trägt ein weißes, an das Flyermotiv erinnerndes Unterhemd, mit Blick auf seinen Laptopmonitor auf. Der Raum soll semi-permeabel werden und wie eine Art psychoanalytisches Setting agieren, las ich in einer Projektbeschreibung. Die Zuschauer werden auf eine Tribüne auf der Mezzanine weitergeleitet und blicken von oben auf den Agentenzirkel. Feigelfeld stellt Techniken der Krytopgraphie von den alten Ägyptern bis zu Blockchain vor und rät eindringlich, Verschlüsselungsprogramme für Emails anzuwenden. In den über drei Wochen laufenden Workshops werden die Projektleiter Armen Avanessian und Alexander Martos eine neue Firma gründen, einen alternativen Geheimdienst, der der Öffentlichkeit, der Gerechtigkeit und der Transparency dient. Sie möchten als Long-Term-Strategie unter anderem eine Liberalisierung der Geheimdienstmärkte anstreben, um als Anbieter öffentliche Aufträge und Mandate übernehmen zu können.

Ziel von Akzelerationisten, spekulativen Realisten und post-zeitgenössischen Künstlern sei es, die marktförmigen Energien von Kunst zu entfesseln und zu erforschen, ob sich dadurch gesellschaftliche Veränderungen in eine erwünschenswerte Richtung bewirken lassen. Die politische Situation steckt so fest, dass im Moment eine Bewegung in irgendeine Richtung utopisch erscheint. Die Gegenwart entspinnt sich prä-emptiv aus den Fiktionen von Technologieunternehmen und den Derivatwetten der Finanzmärkte. Es soll eine Öffnung im Raum-Zeit-Kontinuum geschaffen werden, die sich durch Theorie bewirtschaften lässt. Gegenständliche Dinge, die bisher benachteiligt wurden, bekämen ihre eigene Subjektivität und ihren Point of View zugesprochen. Medientechnologien wären nicht länger Erweiterungen des Menschen, sondern Menschen entwickelten sich zu Meerschweinchen der Technologie. Künstler träumen von Gestaltungspotenzialen von Leuten wie Jeff Bezos oder Elon Musk. Was als das spezifisch künstlerisch galt, hat sich totgelaufen und erzeugt keinen Sinn mehr. Es möchte sich in neuen, der Wirtschaft nahestehenden Tätigkeitsfeldern transformieren. Volker Fasbender von der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, der Ende August auf allen Nachrichtenkanälen die Abschaffung der Künstlersozialversicherung und die Gleichstellung von Künstlern mit normalen Unternehmern fordern wird, würde diesen Trend vermutlich unterstützen. Wir müssen uns beim Verändern beeilen, sonst werden wir untergehen. Eine nicht-anthropozentrische Perspektive ließe den Dingen und den automatisierten Technologien ihren „Drive“, der alsbald den Intentionen, Plänen und Fantasien der Menschen zuwiderliefe. Dass ein Unfall von jenseits des Ereignishorizonts her auftauchte, wäre immer wahrscheinlicher. Akzelerationisten zählen darauf. Meine Seele, noch ganz beladen mit trägem Prä-Internet Karma, muss an sich arbeiten. Nach dem Reboot fände sie sich als Amöbe im blaugrünen Urozean wieder.
Alle Fotos: Christina Zück