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KÜNSTLER/IN, LEBENSLANG
Maria Vedder
2024:November //
Sonya Schönberger
KÜNSTLER/IN, LEBENSLANG / 2024:November
Ich bin geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen im von hier aus gesehen entgegengesetzten Teil Deutschlands, an der holländischen Grenze, in der Grafschaft Bentheim. Die liegt zwischen der holländischen Grenze und dem Emsland. Eine kleine Stadt, Nordhorn. Und ich bin in einer Kaufmannsfamilie aufgewachsen, aber man muss schon hinzufügen, eine kleinbürgerliche Kaufmannsfamilie. Da war kein großer Reichtum. In einer kunst- und kulturfernen Familie. Meine Eltern waren sehr katholisch. Wir waren fünf Kinder zu Hause. Ich bin die Jüngste, das war für mich ein großes Glück. Ich hatte sehr viel mehr Freiheiten als meine sechs Jahre ältere Schwester. In meiner Kindheit – das ist mir sehr viel später erst bewusst geworden, als ich Künstlerin wurde –, waren die katholischen Gottesdienste für mich sehr inspirierend, ich habe mich nie gelangweilt. Heute würde ich sie Performances nennen, damals habe ich diesen Begriff noch gar nicht gekannt. Was da so passierte, auch das Publikum – also die Gläubigen in der Kirche – wurde mit einbezogen, hat mich fasziniert, und speziell auch zu besonderen Feiertagen. Zum Beispiel in der Karwoche war das hochdramatisch, wie die Kreuze schiefgehängt und alle Vorhänge abgehängt wurden. Ja, es war für mich alles voller Geheimnisse, aber es hat mich sinnlich sehr angesprochen. Und ich denke heute manchmal, dass es mir eben auch einen Zugang zur Kunst gegeben hat. Das ist ja auch ein Lebensbereich, ein Wahrnehmungsbereich, der erst einmal nicht mit einer klaren Rationalität daherkommt. Wenn ich mich nicht weiter mit einem Kunstwerk auseinandersetze, sind das erst einmal Geheimnisse. Und das war für mich eben nie abschreckend oder eine Schwelle, die ich nicht überschreiten konnte, im Gegenteil. Also es hat mich dann, bevor ich selbst Künstlerin wurde, doch sehr animiert, diese Geheimnisse auf irgendeine Art und Weise zu erforschen. Und ja, ich bin zwar selbst keine Performance-Künstlerin geworden, aber für mich als Videokünstlerin hat das Beobachten von Menschen in ihren Aktionen, egal ob das jetzt inszeniert, also gestellt ist, oder gefunden in Alltagszusammenhängen, viel mit diesen Performances zu tun, oder diesen Events oder Veranstaltungen, die ich in meiner Kindheit kennengelernt hatte.
Ich hatte keine Ahnung, was aus mir werden sollte. Bei uns zu Hause zählten Zahlen, zählte das Geld, und gerade noch der liebe Gott, aber eben auch nichts darüber hinaus, also die Kunst war für mich ein ganz fremder Bereich.
Das Verhältnis zwischen uns Kindern und meinem Vater war eher distanziert. Rückblickend gab es von meiner Mutter den großen Versuch, uns Liebe zu geben, aber sie war damit überfordert. Ich war die Nachzüglerin. Die Kinder waren vorm Krieg, im Krieg und nach dem Krieg, geboren. Unsere Kinderärztin sagte damals, eine typisch deutsche Familie. Ich habe nie ein nahes Verhältnis zu meinem Vater gehabt. Mein Vater kam traumatisiert aus dem Krieg zurück und war Alkoholiker. Allein dadurch bin ich in einer dysfunktionalen Familie aufgewachsen. Meine Mutter hatte sehr versucht, gegenzusteuern, aber da kommt man nicht gegen an. Zumal das niemand wissen durfte. Sogar in der Familie nicht. Also meine Mutter war die perfekte Co-Alkoholikerin.
Ich war als Kind eigentlich schon immer sehr neugierig auf was anderes. Es war zum Beispiel so, dass mein Vater mir verboten hatte, Bücher zu lesen, die nicht zum Schulunterricht gehörten. Das heißt, ich habe dann diese Bücher in der katholischen Pfarrbücherei ausgeliehen und unter dem Mantel versteckt nach Hause gebracht und dort im Dunkeln nachts gelesen. Und ja, es war mir nicht in die Wiege gelegt. Ich bin zur Realschule gegangen. Es war für meine Eltern vollkommen fern, dass ich Abitur mache. Meine ganzen Geschwister sind Kaufleute geworden, auch für die war das fern. Studium war so entfernt wie der Mond. Ich sollte eine Lehre machen. Mein Vater hatte schon eine Lehrstelle für mich in der Bank, als Bankkauffrau oder wie man das nennt. Und das war für mich die absolute Horrorvorstellung. Ich war noch sehr jung, 15. Und dann kam ich mit einem Gegenvorschlag, nämlich eine Fotografenlehre zu machen. Für meinen Vater war das eigentlich auch eine absolute No-Go-Vorstellung. Das geht gar nicht und die kommt dann als Fotomodell nach Hause. Für ihn hatte das Fotografieren als Beruf irgendwie ein Geschmäckle, hatte so was nicht Moralisches. Ich durfte nach der Realschule auf die höhere Frauenfachschule gehen, also hatte ich noch ein bisschen Luft für die Entscheidung. Und dann habe ich ein Jahr daran gearbeitet, dass ich die Fotolehre machen durfte. Ich habe mir selbst einen Lehrplatz gesucht und so weiter. Es war ein Porträtstudio, und ich habe hauptsächlich gelernt, den Menschen die Falten und Pickel wegzuretuschieren. Das kann ich immer noch gut. Aber ich war mir trotzdem sicher, das ist das, was ich machen möchte, was ich in der Zukunft machen möchte. Und bin anschließend, da war ich dann volljährig und mein Vater lebte nicht mehr, zum Fotografiestudium nach Köln gegangen. Weil ich eine abgeschlossene Berufsausbildung hatte, konnte ich an dieser höheren Fotofachschule studieren, die dann später auch in den Studienreformen der 70er-Jahre in eine Fachhochschule umgewandelt wurde.
Ja, wieso hat mich die Fotografie überhaupt interessiert? Darüber habe ich mir später auch Gedanken gemacht. Ein Klassenkamerad hatte eine Fotoausrüstung und aus irgendeinem Grund hat er mir die mal geliehen. Und ich muss dann auch Fotos damit gemacht haben, die es heute nicht mehr gibt. Schade eigentlich. Was mir als 14-, 15-, 16-Jähriger vollkommen klar war, ich wollte was mit den Händen machen. Das Wort kreativ kannte ich nicht. Aber ich wollte irgendwas mit den Händen, vielleicht was Gestalterisches machen. Und diese Möglichkeit, die Fotografie einfach mal auszuprobieren – bei uns zu Hause wurde nicht fotografiert –, war wahrscheinlich der Anstoß. Das war eine absolute Bauchentscheidung. Ich wusste nicht, was auf mich zukommt. Ich wusste zu wenig nicht nur von der Welt, sondern eben auch spezifisch von diesem Beruf. Das war wirklich aus diesem Gefühl heraus: Ich war mir sehr sicher, dass das das Richtige für mich ist. Und das habe ich eigentlich bis heute beibehalten, nämlich dass ich Bauchentscheidungen fälle, die oftmals in dem Moment was Unlogisches haben und sich dann später als absolut richtig herausstellen. In Köln fing für mich eine vollkommen neue Ära an. Mein damaliger Freund, der studierte im Bochum, kam zurück nach Nordhorn und erzählte, ich war in Köln und da gibt es eine Fotoschule. Durch ihn bin ich eigentlich darauf gekommen. Das fand er interessant und fand das vielleicht auch gar nicht so schlecht, dass seine zukünftige Frau auch studieren würde. Dadurch kam ich nach Köln. Und Köln war eine absolute Offenbarung. Ich kam ja aus einer Moorgegend. Die Grafschaft Bentheim war wirklich am Ende der Welt, damals in unserem Bewusstsein. Die Menschen waren sehr zurückgenommen, sehr bedacht, nichts Falsches zu kommunizieren. Auch bei uns zu Hause, es gab keine Gespräche über irgendeine Problematik. Und so habe ich es auch in der Schule erlebt. Und dann kam ich nach Köln, und da war eben diese rheinländische Offenheit, wo die Menschen ganz viel von sich erzählten und ganz viel von mir wissen wollten. Das kannte ich als Kommunikationsform ja überhaupt nicht. Ich dachte, das sind alles Wesen vom Mars, so fremd, wie sie mir waren. Naja, und dann habe ich eben Fotografie studiert. Das war damals nicht künstlerische, sondern gestalterische Fotografie, Technik der Fotografie ohnehin. Aber vor allen Dingen, damals gab es diesen Begriff glaube ich noch nicht, im Designbereich. Ich habe das Studium angefangen mit dieser Vorstellung, ich werde jetzt schöne Menschen an schönen Orten fotografieren, an einsamen Stränden, Modeaufnahmen machen etc. Wir hatten dann großen Kontakt auch zur kommerziellen Welt der Fotografie. Und da habe ich sehr schnell gemerkt, dass mich das langweilt, und habe während des Fotostudiums schon angefangen, experimentell mit Fotografie zu arbeiten. Auch wiederum ohne zu wissen, wo das hinführt. Es gab keine Vorbilder. So, dann habe ich dort meinen Diplomingenieur gemacht als Abschluss und bin zur Uni gegangen. Weil ich das Gefühl hatte, ich habe jetzt sehr viel Praktisches gemacht, ich möchte gerne etwas für den Kopf tun. Und auch da wusste ich nicht, wo mich das hinführt, und ich habe dann Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft und Sozialpolitik studiert, habe aber fotografisch im experimentellen Bereich weitergearbeitet. Erst nach und nach, auch durch Freundinnen und Freunde, kam ich mehr und mehr in den künstlerischen Bereich herein. Das Wort Experiment wurde dann abgelöst durch das Wort Kunst. Wir machten Kunstausstellungen und kleine Publikationen und so weiter. Ich habe dann das Universitätsstudium abgeschlossen, aber währenddessen wurde mir schon klar, dass ich in die Freie Kunst will. Bei der mündlichen Abschlussprüfung in Sozialpolitik hatte der Professor mir angeboten, bei ihm zu promovieren. Und gut, da habe ich dann schon ein paar Tage drüber nachgedacht, dachte, das ist ja schon eine ganz tolle Chance. Aber dann dachte ich, nein, ich bin das nicht. Ich bin keine Wissenschaftlerin, ich bin keine Intellektuelle. Ich möchte mit Bildern kommunizieren. In Köln haben sich 1000 Türen für mich geöffnet. Das war sicherlich auch der Grund: Ich möchte jetzt dieses Studium zu Ende machen, aber ich gehe dann in die Kunst, das war eben auch eine von diesen Bauchentscheidungen. Das war insofern auch mal wieder unlogisch, weil ich als Teenager mir immer schon gedacht hatte, das Wichtigste für mich soll in Zukunft sein, dass ich ökonomisch unabhängig bin. Und dann habe ich eine Berufsentscheidung gewählt, nämlich in die Kunst zu gehen, die genau das Gegenteil ist. Erstmal, ja. Ja, also auch heute noch in den meisten Fällen. Also wenn man guckt, wie viele Künstler, Künstlerinnen in Berlin leben und wie viele können davon gut leben. Das ist ein irrsinnig kleiner Prozentsatz. So und ja, es war eine super Entscheidung, trotzdem. Ich habe mit angewandter Fotografie mein Geld verdient und habe aber eben seit Anfang der 70er-Jahre experimentelle Arbeiten gemacht. Dann war ich ein ganz aktives Gründungsmitglied in einer Künstlergruppe, die aus Künstlerfreundschaften bestand. Aus heutiger Perspektive kann man das als Gruppe erkennen und beschreiben. Damals war das aber auch dieses sehr freie experimentelle Leben, was in den 70er-Jahren nicht nur in Köln, sondern überall stark ausgeprägt war. Also alles, was man tat, waren Experimente, nicht nur in der Kunst. Auch im Alltag, in der Liebe, in den Reisen. Es waren immer Schritte in das Ungewisse, weil es gab für nichts ein Vorbild oder Role Model. Gar nichts. Für mich als Frau schon mal gar nicht. Aber auch die Künstler, mit denen wir zusammengearbeitet haben, also die männlichen, die waren genauso neugierig und experimentell, aber die hatten natürlich Jahrhunderte an Kunstgeschichte für sich als Vorbild. Während du das als Künstlerin in der Zeit wirklich nicht hattest und erst recht nicht als Videokünstlerin.
Ich habe dann in der angewandten Fotografie gearbeitet und damit Geld verdient und auch an einer Hochschule und an der Uni Fotokurse gegeben. Ich war an einer Hochschule für Sozialarbeit und habe dort fotografische Kurse gegeben für die Sozialarbeiter, für die Sozialpädagogen, die Medien in ihrer Arbeit mit den Klienten einsetzen. Und da setzte man Video ein für die Beobachtung von Gruppen, dynamische Prozesse, die dann hinterher gemeinsam analysiert wurden. Und das waren noch extrem schwerfällige große Geräte, eine Riesenkamera, ein Riesen-Extra-Recorder mit einem fetten Kabel dazwischen. Also sehr, sehr umständlich. Und dadurch, dass ich dort auch arbeitete, hatte ich die Möglichkeit, mit solch einer Videoausrüstung zu arbeiten. Und das hat mich sofort angefixt. Man muss sich das so vorstellen, die Fotografie in den 70er-Jahren war in ihrer Produktion sehr zeitintensiv. Das heißt, das Foto, was ich machte, war auf einem Negativ latent vorhanden. Es musste erst mal entwickelt werden. Dann musste entschieden werden, was davon wird vergrößert. Das haben wir alles selbst gemacht. So, das heißt, erst zwei, drei Tage später wusste ich, dass das Foto, was ich gemacht hatte, dem entspricht, wie ich es mir vorgestellt hatte oder auch nicht. Polaroid gab es noch nicht. Und das kann sich, glaube ich, heute keiner mehr vorstellen, wie geduldig man sein musste. Und da hatte ich also zum ersten Mal eine Videokamera in der Hand. In den ersten Jahren habe ich nur im Studio gedreht, das heißt, die Videokamera war nicht nur an einen Rekorder angeschlossen, sondern auch an einen Monitor. Und während ich gedreht habe, konnte ich sehen, was ich tue und konnte auch anschließend zurückspulen und anschauen, was ich gemacht hatte. Das war für mich wie eine Offenbarung. Also wie ein Maler, der die leere Leinwand dann mit Farbe und Pinselstrichen, hell, dunkel etc. füllt. Und so hat sich für mich dieses Monitorbild gefüllt. Und ja, also ich war ganz schnell angefixt. So Mitte der 70er-Jahre. Ich glaube, 1976 habe ich die erste Videoarbeit gemacht.
Ja, und wir fielen als Gruppe dann auch sehr schnell auf und stellten sehr schnell diese Videosachen aus. Ich habe viel mit Bettina Gruber zusammengearbeitet. Wir haben dann angefangen, gemeinsam Filme herzustellen. Die anderen waren mehr in Richtung Fotografie oder eben auch Performance unterwegs. Und zu bestimmten Sachen kam man dann immer wieder zusammen oder entwickelte auch gemeinsam Projekte und Ausstellungsformate. Anfang der 80er war es so, dass einer von uns dann eine Produzentengalerie gründete. Und ja, wir waren hochaktiv. Köln war ein großartiges Pflaster dafür, weil Köln sehr offen gegenüber Kunst war, gegenüber zeitgenössischer, experimenteller Kunst. Ich war sehr lange in Köln und bin im Winter 1991–92 nach Berlin gekommen. Das war erst nach der Wende. Ich war total happy in Köln und wollte überhaupt nicht nach Berlin. Weil Köln war einfach international in der zeitgenössischen Kunst. Auf jeden Fall der europäische Mittelpunkt. In Berlin als protestantischer Stadt war die Bildende Kunst vor Öffnung der Mauer ein unwichtiger Bereich. Was hier wichtig war, das war das Theater, das Wort und die Musik. Das visuelle, experimentelle, künstlerische Bild spielte in Berlin keine große Rolle. Natürlich gab es Künstler, die hier lebten. Natürlich gab es Galerien. Aber der kochende Mittelpunkt war Köln. Ich hatte mich auf eine Professur in Berlin beworben und dachte aber während des ganzen Bewerbungsprozesses, ich will überhaupt nicht nach Berlin. Das hat mir aber auch eine große Lässigkeit gegeben in der Berufungsvorlesung. Ich bin da reingegangen, ich mach das jetzt, aber eigentlich will ich hier gar nicht hin. Und dadurch war ich ganz ruhig und es war mir nicht so fundamental wichtig. Ich habe lange gedacht, auch als ich die Professur schon hatte und schon hier in Berlin gearbeitet hatte, dass ich meinen Lebensmittelpunkt in Köln behalten werde und immer hin- und herfliege. Und wenn Leute mich dann fragten, wann kommst du denn endlich, wann lebst du denn endlich mal in Berlin, dann habe ich das immer so erzählt: Vielleicht wird es wie im Film eine langsame Überblendung zwischen Köln und Berlin. Und so ist es dann auch geworden.
Ab Ende der 70er bin ich sehr viel vor allem nach Indien gereist. Die professionellen Reisen in die Welt waren später. Durch meine relativ frühen Reisen nach Indien bekam ich aber einen anderen Blick, eine andere Wahrnehmung auf mich selbst. Auf den Ursprung, auf die eigene Kultur. In Indien ist in der kleinsten einfachsten Straße bis hin zum großen monumentalen Tempel die Spiritualität sehr alltäglich und immer da. Über die Wahrnehmung der durchaus verschiedenen religiösen Richtungen habe ich einen anderen und neuen Blick auf die christliche Religion bekommen. Und auf viele andere Lebensbereiche. Und das schlägt sich jetzt nicht eins zu eins in meinen Arbeiten nieder, aber man findet sehr viele Inspirationen darin durch meine Reisen. Ich habe gerade Anfang dieses Jahres im Centre Pompidou in Paris eine Arbeit gezeigt, die ohne diese Reisen nicht möglich gewesen wäre. Sie heißt „Die Indische Olympiade“. Ich habe über die ganzen Jahrzehnte hinweg Performances aufgenommen von mir und meinen Freunden oder Bekannten in diesen jeweiligen anderen Kulturen. Ich habe das eigentlich für mich aufgenommen. Warum, kann ich nicht einmal sagen, also einfach als Teil meines Lebens. Und ich habe die dann zu einem Film zusammengeschnitten, den ich aber nie gezeigt habe. Der war nur für mich, für uns. Nicht für das Kunstsystem. Einen Ausschnitt daraus hatte ich auf meiner Homepage und den hat das Centre Pompidou gefunden. Und zur Olympiade in diesem Sommer haben sie diese Arbeit eingeladen. Das heißt, dass die Reisen mich als Person sehr geprägt haben. Ich habe die Reisen zumindest in den frühen Jahren gar nicht unter einem Kunstaspekt gesehen. Aber das, was ich dort tat, was ich dort als Künstlerin tat, ist dann zur Kunst geworden. Man muss sich diese Filmfragmente eher als ein Tagebuch vorstellen. So war das in meiner Wahrnehmung. Und es sollte eigentlich auch, was ein Tagebuch ja eigentlich doch immer mehr oder weniger sein sollte, nämlich privat sein und eben nicht für die Öffentlichkeit. Ich habe es im Freundeskreis gezeigt oder in halböffentlichen Bereichen, und jetzt war es zum ersten Mal in einer großen Ausstellung. Und ich war mir sehr unsicher, weil ich jetzt eine Arbeit zeige, in die ich seit 30 Jahren immer wieder was Neues reingeschnitten habe, aber nicht für die anonyme Kunstwelt. Mein Privatleben wurde plötzlich zu einem öffentlichen Leben. Das war schon seltsam, aber okay.
Wenn ich in Köln war und arbeiten wollte, dann fehlten mir Dinge, die aber in Berlin waren und umgekehrt. Ich habe am Anfang möbliert in Berlin gewohnt. Ich war in meiner künstlerischen Arbeit hin- und hergerissen, aber auch die Arbeit für die Hochschule war dadurch nicht so einfach. Und deswegen habe ich das dann irgendwann bleiben lassen. Das ist zu anstrengend gewesen. Den Anschluss in Berlin zu finden, ist nicht so einfach. Die Stadt ist so groß. Aber in den 90ern fing das an, da kamen ja die ganzen wichtigen Kölner Galerien nach Berlin. Und alle Kölner Künstler:innen kamen nach Berlin, und nicht nur aus Köln, sondern ganz, ganz schnell aus der ganzen Welt. Und diese Überschaubarkeit im Kunstsystem in Köln, die war in Berlin nicht mehr möglich. Und eigentlich habe ich die Überschaubarkeit heute noch nicht. Ich glaube, es geht auch nicht in dieser Stadt. Die Stadt ist zu groß und verändert sich zu schnell. In den 80er-Jahren kannte ich noch mehr oder weniger alle internationalen Videokünstler:innen. Viele persönlich, weil ich mit denen zusammen ausgestellt hatte, aber alle anderen auch aufgrund ihrer Arbeiten, die dann gezeigt wurden in Ausstellungen und Katalogen etc. Und das ist heute unmöglich geworden. Was natürlich auch an der Veränderung des Mediums liegt. In den 80ern war das Medium insofern noch elitär, weil es sehr, sehr teuer war, wenn man professionell arbeiten wollte. Die Herstellung einer Videokunstinstallation oder eines Videokunstfilms war finanziell sehr aufwendig. Und das veränderte sich schlagartig durch die Digitalisierung. Das war eine große Befreiung, auch für mich eine große Befreiung. Aber eben dadurch explodierte die Zahl von Videoarbeiten und auch von Videokünstler:innen. Man lebt in einer großen Stadt, aber jeder von uns macht das in seiner Blase. Aber wahrscheinlich haben die Menschen immer schon in Blasen gelebt, der Begriff ist nur neu, und wir haben natürlich auch in Köln in dieser Künstler-Blase gelebt. Aber in Köln war es so, dass auch tatsächlich die Bevölkerung quer durch alle Schichten an Kunst interessiert war. Als das Museum Ludwig Ende der 80er eröffnet wurde, war ganz Köln auf den Beinen. In Köln kannte man mich. Mich kannten sehr viel mehr Menschen als wie ich Menschen kannte. Weil sie einfach wussten, das ist die Vedder und die macht das und das.
Ich war 22 Jahre Professorin an der UdK Berlin. In den ersten Jahren fiel es mir schwer, parallel an meiner Kunst weiterzuarbeiten, weil mich die Hochschule wirklich ganz aufgefressen hat. Das lag auch daran, dass wir in der UdK neue Studiengänge gründen wollten. Leute, die auf irgendeine Art und Weise mit Medien experimentell arbeiteten, fanden in der vorhandenen Struktur nicht wirklich Möglichkeiten. Das heißt also, wir haben neue Studiengänge und neue Institute gegründet. Und das geht natürlich absolut über die normale Arbeit mit Studierenden hinaus. Das hat sehr viel Zeit und Kraft gekostet. Dann kamen langsam neue Kolleg:innen hinzu und dann habe ich auch so ein bisschen von dieser ganzen Gremienarbeit abgeben können. Ich habe das schon mit Leidenschaft gemacht, auch diese institutionelle Veränderung. Weil ich fand, das ist wichtig für dieses Medium, mit dem ich arbeite und überhaupt für mediale Künste. Aber die Kunst hat am Anfang darunter gelitten. Man kann das an den Ausstellungen sehen, die ich machte. Anfang der 90er gab es viele Ausstellungen in ganz Europa, weil die vorher schon geplant waren. Und dann wurde das immer weniger, weil meine Kraft, Zeit und Energie eben in diese anderen Projekte reinging. Aus der heutigen Perspektive alles okay. Damals zwischendrin war ich mir oft unsicher, ob das jetzt der richtige Weg war. Die Arbeit mit den Studierenden hat mir total Spaß gemacht. Das ist ein großer Unterschied. Ich glaube, dass das viele Professor:innen sagen werden. Die Struktur unserer Hochschulen und Universitäten in Deutschland ist so, dass unter dem Begriff der Selbstverwaltung ganz viel Gremienarbeit gemacht wird. Ich will jetzt das Wort Bürokratie nicht gerne verwenden, aber das ist ein Teil der Gremienarbeit. Ich möchte nicht wissen, wie viele Stunden, Tage, Wochen, Monate ich in irgendwelchen Sitzungen gesessen habe, die ja auch vorbereitet sein mussten. Das hatte mit meinem eigentlichen Job gar nichts zu tun. Was wir da gemacht haben, gab die Basis, dass eben auch die Studierenden gut arbeiten konnten. Und das ist auch das Einzige, was mir dann gefehlt hat, als ich aufgehört habe mit der Hochschule, die Arbeit mit den Studierenden. Weil die war sehr überraschend und horizontsprengend, auch für mich immer wieder Herausforderung mit spannenden Gesprächen. Das hat mir gefehlt. Alles andere überhaupt nicht. Ich habe natürlich Glück, als Künstlerin hatte ich zwei Berufe über eine lange Zeit hinweg. Und der eine Beruf lief aus durch die Pensionierung, aber der andere Beruf war ja die ganze Zeit da. Ich lebe jetzt so, wie ich gelebt habe, bevor ich an die UdK kam. In meinem privaten, aber vor allen Dingen eben auch in meinem künstlerischen Leben. Der Unterschied ist nur der, dass ich, bevor ich an die UdK kam, oftmals nicht wusste, wie ich die Miete im nächsten Monat zahle. Das ist jetzt weg. Das heißt, ich kann sehr gelassen für meine Kunstproduktion Geld ausgeben.
Als junge Erwachsene war es immer meine Sehnsucht gewesen, hier nur fort, fort aus dieser Familie, fort aus dieser kleinen Stadt. Es war dann eine große Befreiung. Ich habe mich ja irrsinnig weit entfernt von diesem kleinbürgerlichen Leben in dieser kleinen Stadt. Aber irgendwann habe ich gemerkt, den ganzen Kontakt habe ich doch nicht verloren. Natürlich dadurch, dass ich meine Mutter immer wieder besucht hatte. Dann hat jemand sehr Aktives aus meiner Schulklasse angefangen, regelmäßig Klassentreffen zu organisieren. Dadurch habe ich in den letzten Jahren wieder mehr Kontakt nach Nordhorn gehabt. Nordhorn hat sich sehr positiv verändert. Da ist jetzt einfach nicht mehr nur das Moor rundherum, sondern die große weite Welt kam herein. Und dann hatte ich zu dem einen oder der anderen Klassenkamerad:in plötzlich auch ein spannendes Verhältnis, weil die dann gar nicht so fremd waren in dem, was sie taten. Auch wenn sie diese kleine Stadt nie verlassen hatten, haben sie sich innerlich sehr geöffnet und befreit und spannende Sachen gemacht. Und das führte dann dazu, dass ich im letzten Jahr in der Städtischen Galerie Nordhorn eine große Einzelausstellung hatte. Nordhorn ist übrigens seit vielen Jahren eine kunstinteressierte Stadt mit dem bekannten Nordhorner Kunstpreis.
Ich hatte eine Führung durch die Ausstellung gemacht und da kam der Bürgermeister herein mit einem dicken Buch unterm Arm, ja, das sei das Goldene Buch der Stadt Nordhorn und ob ich mir vorstellen könnte, mich da einzutragen. Und das konnte ich mir natürlich vorstellen. Ich fand das charmant und wunderbar und habe das total gerne gemacht. Das war natürlich auch ein ganz schönes Zurückkommen. Und das Verrückte ist, innerhalb der Familie hat das auch die Perspektive geändert. Für meine Brüder war meine berufliche Entscheidung nie ernst zu nehmen. Sie hatten Angst, dass ich nach Hause komme und von ihnen Geld möchte. Auch mit der Professur haben sie nicht viel anfangen können. Dann habe ich zwei Bücher geschrieben, damit haben sie auch nicht viel anfangen können oder gar nichts. Das interessierte sie einfach nicht. Das war ein sehr patriarchaler Blick auf die kleine Schwester. Das erste Mal, dass mein zweiter Bruder, der jetzt auch Ende 80 ist, meine Arbeit dann erwähnt hat innerhalb der Familie, war aufgrund meines Eintrags im Goldenen Buch. Das hat ihm und auch allen anderen dann plötzlich doch imponiert. Er hat dann zum ersten Mal erwähnt, dass ich Professorin bin. Das war nie ein Thema. Das ist ein eindeutig patriarchalischer Blick auf das, was Frauen tun an Unwichtigkeiten. Und auch die Position in der Familie, nicht nur, dass du eine Frau bist, sondern man hat es vielleicht auch als eine Art Verrat empfunden, dass ich weggegangen bin.
Wenn ich heute gefragt werde, was für einen Tipp ich Studentinnen und Studenten geben würde, wenn sie dann mit der Hochschule fertig sind, ich würde immer sagen, tut euch zusammen, bildet Banden, weil das ist auch das, was wir damals gefühlt und gelebt haben. Also, das war Untergrundarbeit, nicht nur, dass wir fast immer nur in der Nacht gearbeitet haben. Wir haben uns wirklich als Systemsprenger empfunden und haben Banden gebildet, um noch verrücktere Dinge realisieren zu können. Es war uns damals nicht bewusst, dass es für uns eine große Hilfe war, wahrgenommen zu werden. Deswegen würde ich das immer wieder Student:innen raten, tut euch zusammen. In unserem Medium, wenn man mit Film und Video arbeitet, ist es ja auch gar nicht so fremd. Wenn ich professionell arbeite, dann arbeite ich mit einem Kameramann und einer Cutterin etc. Aber ich meine jetzt gar nicht in der Produktion, sondern sich zusammentun in der Entwicklung von Ideen, von Publikationen, von Ausstellungen, von Aktivitäten, von Performances, was auch immer. Es ist eine ganz, ganz große Hilfe, nicht als Einzelkämpfer zu vereinsamen. Ich glaube, das ist eines der wichtigsten Vorteile für Studierende der Kunst, nämlich dass sie während des Studiums ja schon zu Gruppen zusammenfinden. Es gibt viele Vorteile, warum man Kunst studieren sollte, aber das ist sicherlich einer.
Manchmal schimpfe ich in diese Richtung, dass ich denke, der oder die könnten mich jetzt wirklich mal ausstellen. Und es ist Altersdiskriminierung, dass sie das nicht tun. Und das kommt noch zum Sexismus hinzu.
Meine Arbeiten haben sich über die Jahrzehnte hinweg sehr verändert. Aber ich bin immer bei den technischen Medien geblieben, nach wie vor ein wenig Fotografie, zum größten Teil eben doch das bewegte Bild. In den frühen Jahren waren das reine Studio-Produktionen, was eben auch an der Unhandlichkeit der Kamera etc. lag. Da habe ich im Studio quasi eigene Realitäten entwickelt, inszeniert. Und dann kam ein Zeitraum, wo ich rausgegangen bin. Und das hängt auch mit der Weiterentwicklung des Mediums zusammen, als die Kameras kleiner wurden, die Digitalität vieles möglich machte, was vorher nicht bezahlbar gewesen wäre. Und dann bin ich rausgegangen und habe in der mich umgebenden Wirklichkeit Inszenierungen gesucht. Das ist so ein ganzer Komplex von Filmen, die da entstanden sind. Die habe ich auch „Inszenierungen des Alltags“ genannt. Ich kann gar nicht sagen, warum und weshalb es so eine Entwicklung gegeben hat. Und diese Arbeiten wurden dann politischer. Wobei ich mich jetzt gar nicht als politische Künstlerin sehe. Aber es ist einfach so, wahrscheinlich auch weil mein Interesse sich verändert hat. Man wird in den letzten Arbeiten von mir immer eine Ebene der Wahrnehmung der Welt, wenn man so will, der Weltanschauung finden. Ob das jetzt mit Berlin zu tun hat, weiß ich gar nicht. Ich glaube, dass es eher mit meiner Entwicklung als Person zu tun hat. Dass ich, als ich älter wurde, unabhängig von der Kunst, ein großes Geschichtsinteresse entwickelte. Ich versuchte, über die Auseinandersetzung mit der Geschichte die Gegenwart zu verstehen. Aber unabhängig von der Kunst. Nur, du kannst als Künstlerin eigentlich das eine vom anderen nicht trennen.
Ja, man strahlt ja aus, wie man sich selbst sieht und fühlt. Da kommen so ein, zwei, drei Sachen zusammen. Also einmal, dass ich so froh bin mit meinem Beruf, den kann ich weitermachen, bis es vielleicht aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr geht. Aber das gibt ganz, ganz viel Energie. Das zweite ist, ich bin einfach sehr gesund. Das darf man ja auch nicht vergessen. Es gibt viele Menschen, die auch als junger Mensch schon eine komplexe Krankheit bekommen. Und das ist an mir vorübergegangen. Das ist ein ganz wichtiger Grund. Dann denke ich manchmal, ich habe vielleicht doch nicht alles falsch gemacht. Weil du natürlich immer wieder Lebensphasen hast, in denen du nicht lebensfroh bist. Also ich habe viele sehr depressive Phasen gehabt. Quer durch. Und bin herausgekommen durch professionelle Hilfe, durch Psychoanalyse, Psychotherapie etc. Das kann ich jedem empfehlen. Weil man damit nicht nur viel über sich selbst erfährt, sondern auch über die Welt. Und dass ich da eben auch gelernt habe, mit depressiven Phasen umzugehen. Die sind ein Teil von mir, die waren immer schon da, die hatte ich schon als Kind. Und dann bin ich auch finanziell abgesichert. Das ist die absolute Basis.
Eine ganze Reihe meiner Arbeiten sind bei imai (inter media art institute) in Düsseldorf. Die haben vor vielen Jahren eine Videokunstsammlung von einem Kölner Sammler übernommen, wo meine Arbeiten auch vertreten waren, und darauf aufbauend eine internationale Sammlung kontinuierlich zusammengestellt. Und da sind eine ganze Reihe von meinen alten und neuen Arbeiten. Dann gibt es das ZKM in Karlsruhe, das einen Kanon der deutschen Videokunst erstellt hat. Mit öffentlichen Geldern, von der Bundeskulturstiftung vor allen Dingen, konnte ein großes Konvolut von internationaler Videokunst, die in Deutschland entstanden ist, digitalisiert und öffentlich zugänglich gemacht werden. Es sind Publikationen entstanden, eine riesengroße DVD-Sammlung etc. Und da sind auch Arbeiten von mir drin. Aber ich müsste mich mal darum kümmern. Diese Schränke hier in meinem Atelier sind nicht von ungefähr, da ist mein Archiv drin. Meine Arbeiten sind zum größten Teil digitalisiert, das ist ja schon mal der erste Schritt, damit sie nicht verloren gehen. Sie sind als digitaler Code vorhanden. Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht, was ist, wenn ich übermorgen nicht mehr leben sollte. Wo der ganze Kram dann hin soll. Wie gesagt, das imai ist eigentlich ein guter Ort dafür. Und das steht auch als Ansprechpartner bei mir auf der Homepage. Es ist keine kommerzielle Galerie, es ist eine öffentliche Institution, die sich auf Videokunst spezialisiert hat und damit wichtig ist. Auf der anderen Seite kann man auch sagen, nach mir die Sintflut und es ist mir dann auch egal, was passiert. Das Problem sind vor allen Dingen die frühen Arbeiten auf Magnetbändern, die sich über die Zeit auflösen. Vielleicht habe ich was übersehen, aber die sind eigentlich alle digitalisiert. Also insofern, ja, so richtig Gedanken mache ich mir nicht. Ich bin aber auch gut im Verdrängen. Ich bin mein Leben lang schon gut im Verdrängen gewesen. Erstens meine Bauchentscheidungen, die eigentlich immer die richtigen waren, obwohl sie in dem Moment oft unlogisch aussahen. Aber das zweite ist wahrscheinlich auch meine Fähigkeit zum Verdrängen. Das hat immer, wie alles im Leben, positive und negative Seiten. Also oftmals verdrängt man auch die falschen Sachen, aber oftmals ist es auch gesund, das zu tun. Und ich glaube, ich verdränge im Moment mal bis, ja, ich in einem Alter bin, wo ich vielleicht nicht mehr so viele Jahre gesund und mit Energie leben kann. Aber ich will mir im Moment wirklich keine Gedanken machen.