eine warmherzige italienische Mutter von zwei Söhnen, mit einem Mann verheiratet, beim Wein:
Diese Frau möchte von dir verführt werden, sie wartet, dass du endlich den ersten Schritt tust.
eine Künstlerkollegin, die ein schwieriges Verhältnis zu ihrem schwulen Bruder hat:
Oh, oh, das hört sich total ungesund an. Lass bloß die Finger von der und bringe dich schnell in Sicherheit.
nach einer Begegnung auf einer Party lässt eine versierte bisexuelle Journalistin, die kürzlich ihre muslimische Assistentin verführt und zur Frau genommen hat, eine Email mit der Bitte um Austausch unbeantwortet.
eine lesbische Bekannte am Telefon, die erzählt hatte, dass sie mal mit einer Frau, die mit einem Mann verheiratet ist, zusammen war und sich regelmäßig unglücklich in Heten verliebt:
Sowas bespreche ich ausschließlich mit meinen allerallerbesten Freunden. Ich bin doch kein Chat-Room!
Schönen Abend noch!
ein heterosexueller Schauspieler, der sein Brot mit Deutschunterricht verdient:
Das ist ja total fies. Wenn jemand so was mit mir machen würde, dem würd ich voll eins in die Fresse schlagen. Du wirst nicht verrückt. Du hast Liebeskummer. Männer ficken sich den Liebeskummer weg. Sei kreativ!
die Schwulenberatung Berlin antwortet auf eine Email, die den Fall schildert:
Ich sehe bei Ihnen keinen Beratungsbedarf.
eine Buchhändlerin im Antiquariat:
Der Sadist quält das Objekt seiner Begierde.
eine kleine Madame Piaf, wohlwollende Kennerin in Liebesdingen, nachdem sie Identifikationsangebote mit Videos von Maria Callas bereitgestellt hat :
Wenn du dich ab jetzt nicht komplett zurückziehst, wird sie dich hassen und dafür sorgen, dass du hier rausfliegst, das hat sie schon einmal mit einem Mann gemacht, der etwas von ihr wollte.
die Hausärztin und Ärztin für Naturheilkunde:
Ja, weinen Sie ruhig, das tut gut, Sie sind so lange sehr
tapfer gewesen.
die Beraterin, die sich bereits mit zwei Büchern
über Mobbing hervorgetan hat:
Ich rate Ihnen, verlassen Sie so schnell wie möglich diesen Arbeitsplatz.
in der Kanzlei der von dem queeren Wegweiser „Siegessäule“ seit Jahr und Tag propagierten Rechtsanwältin:
Na, was is jetzt? Haben Sie es sich überlegt? Unter 230,– Euro kann ich es nicht anbieten.
eine im Tagesspiegel als Mobbing-Expertin gefeierte
Rechtsanwältin:
Wir können es versuchen. Wenden Sie sich an den
Weißen Ring, damit Ihnen wenigstens die Kosten für das Erstgespräch erstattet werden.
die Dame vom Weißen Ring, eine alte Schöffin,
die kommt, um die Bedürftigkeit zu prüfen:
Auch Opfern von Vergewaltigungen rate ich manchmal davon ab, den Mann anzuklagen, das ist für die Frauen immer sehr belastend, und der Täter gibt immer dem Opfer die Schuld. So wird es auch bei Ihnen sein.
der Bruder einer intersexuellen Genderforscherin, ein guter Freund:
Sie wird heimlich eine Beziehung mit Tina (Kollegin) haben.
ein pedantischer Schwuler aus dem Kollegium zu einem Brief, der nicht abgeschickt werden wird:
Was willst du eigentlich noch? Was erhoffst du dir von diesem Brief an die Geschäftsleitung?
die Lesbenberatung Berlin:
Was Sie machen, ist Stalking. Vergessen Sie sie und suchen Sie sich eine Frau im Internet auf Lesarion oder kommen Sie zu unseren Veranstaltungen.
die evangelische, deutsch-arabische Pfarrerin
nach dem zweiten Gespräch:
Also, ich rede gerne mit Ihnen, aber ich denke, die Sache ist ausgereizt.
eine Freundin, die selbst seit 15 Jahren zur Therapie geht:
Sie ist krank. Du bist krank. Jede von euch sollte eine Therapie machen … Es ist zwar schon halb vier morgens, aber ich will doch jetzt keinen Übernachtungsgast haben.
in der noblen Praxis einer renommierten Psycho-Analytikerin am Kollwitzplatz:
Sie wollte einfach mit Ihnen befreundet sein, aber Sie haben sich mehr erhofft. Indem Sie das ausgesprochen haben, haben Sie etwas gesagt, was man normalerweise nicht sagt. Sie haben ein Tabu gebrochen … Ich habe
leider keinen Therapieplatz mehr frei.